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Engel

Der Engel ist ein Geistwesen, das gemäß traditioneller primärer Diktion der monothistischen abrahamitischen Religionen des Judentums, Christentums und Islams durch Gott geschaffen wurden und diesem untergeordnet sind. Das religiöse Verständnis von Engeln und ihrer Funktion und Ordnung ist weitgehend den alten religiösen Texten Tanach, Altes, Neues Testament und Koran entnommen. Neben den codifizierten religiösen heiligen Schriften treten als Quellen für die Vorstellungen von Engeln volkstümliches Erzählgut wie Sagen und Märchen auf, spätantike und mittelalterliche Heiligenlegenden, Homilien und Wundergeschichten. Auf den Deutungen dieser Quellen bauen Texte der Moderne auf, u.a. so genannte "Engelslehren". Insbesondere einflussreich sind die zahlreichen Englsvorstellungen der Esoterik. Das Konzept der Vorstellung eines geistigen Wesens neben dem oder den Hauptgott/heiten ist im vorderasiatischen Kulturaum alt überliefertes Kulturgut. In den Mytographien Babyloniens und aus den heiligen Schriften des Zoroastrismus sind ähnliche Mittler zwischen Gottheit und Welt zu finden. Bildliche Darstellungen zeigen "Engel" geflügelt. Mythische geflügelte Mischwesen im Persischen Reich und die Darstellung altägyptischer Gottheiten zeigen Wesen, die zur sakralen göttlichen Sphäre gehören. Engelausgestalten sind daher keine Vollgötter, sondern der Kategorie der Halbgottheiten zuzuordnen. Manchmal werden auch die in polytheistischen Religionen zu findenden gottgleichen, aber nicht göttlichen Wesen, die das Überirdische vermitteln können, mit Engel übersetzt oder verglichen, so z. B. Deva, die indischen Halbgötter und Gottheiten. Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man unter Engel jedoch Boten eines einzigen Gottes einer der monotheistischen Anschauungen.

 

Erezengel

Mit der Zeit der Wegführung, dem Babylonischen Exil, beginnt in den heiligen Schriften der Juden eine namentliche Nennung von Engeln. In der Interpretation des Tanach kommt vier Engeln besondere Funktion zu:

  • Michael, „Wer ist wie Gott?“
  • Gabriel, Gott ist mein Held bzw. Meine Stärke ist Gott
  • Raphael, „Gott hat geheilt“
  • Uriel, „Mein Licht ist Gott“

Nach jüdischer Auffassung ist gavri'ēl der Vorsteher der Cherubim und Seraphim.

Weitere Erzengel

Die spätere jüdische Tradition zählte sieben Erzengel. Die Siebenzahl geht auf eine Stelle im Buch Tobit zurück, wo Raphael sagt, er sei „einer von den sieben heiligen Engeln, die das Gebet der Heiligen emportragen und mit ihm vor die Majestät des heiligen Gottes treten.“ Neben den vier im Tanach und begleitender Literatur enthaltenen Erzengelnamen Gabriel, Michael, Raphael und Uriel werden im Laufe der Zeit z.B. in den pseudepigraphischen und deuterokanonischen Schriften und in der Tradition der Kaballah Chamuel, Haniel, Jophiel, Raguel, Sariel, Ramiel oder Zadkiel als Namen von Erzengeln genannt.


Gefallene Engel

Im Neuen Testament, in christlichen Interpretationen des Alten Testaments sowie in apokryphen Büchern ist die Vorstellung eines abtrünnigen Engels verbreitet. Der Engel wird für seine Auflehnung mit der Vertreibung aus dem Himmel durch Gott und seine übrigen Engel bestraft. Häufig wurde dieser gefallene Engel dann mit Luzifer oder dem personifizierten Engel mit dem Titel Satan, dem Teufel, in Verbindung gebracht, der nach Lk 10,18 ebenfalls „vom Himmel gefallen“ sein soll.

Als Gründe für den Fall des Engels werden genannt:

  • Streben nach Gottgleichheit: Im Buch Jesaja wird der König von Babylon - in christlichen Interpretationen mit einem Engel identifiziert - angesprochen, der sich über Gott erheben wollte und dafür in die Hölle fuhr: „Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefället, der du die Heiden schwächtest! Gedachtest du doch in deinem Herzen: Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; ich will mich setzen auf den Berg des Stifts, an der Seite gegen Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten. Ja, zur Hölle fährest du, zur Seite der Grube.“
  • Stolz: Ezechiel erwähnt in seiner Strafpredigt gegen den König von Tyrus einen „glänzenden, schimmernden Cherub“, dessen „Herz sich hob ob seiner Schönheit“
  • Daraufhin entweihte er durch „Missetat“ und „unrechten Handel“ sein Heiligtum.
  • Weigerung, dem Menschen Respekt zu bezeugen: Nach anderer Lehre gebot Gott nach Erschaffung des Menschen seinen Engeln, vor diesem niederzuknien. Einige Engel aber weigerten sich, da der Mensch aus niedrigerem Stoff gemacht sei als sie selbst. Biblische Belege für diese Version gibt es nicht. Ihren Ursprung hat sie vielmehr wahrscheinlich im Buch Adam und Eva, einem apokryphen Text aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. In ihm bekennt der Teufel gegenüber Adam, er hasse die Menschen deshalb, weil er ihretwegen aus dem Himmel vertrieben worden sei. Der Gedanke taucht auch im Koran auf. In Sure 38,72ff. verweigert Iblis dem Menschen seine Reverenz, da er aus Feuer, der Mensch aber nur aus Lehm geschaffen sei; daraufhin wird er verbannt.
  • Willensfreiheit: Nach dem Kirchenvater Origenes verleitete die ihnen eingeräumte Willensfreiheit einige Engel dazu, sich mehr und mehr von Gott zu entfernen. Einige wurden dadurch zu Menschen oder gar zu Dämonen und mussten deshalb aus dem Himmel vertrieben werden – nicht ohne die Möglichkeit zu haben, durch Tugend und gottgefälliges Leben dorthin zurückzukehren. Origenes wurde u. a. wegen dieser Lehren als Häretikerexkommuniziert.
  • Lust: Nach dem apokryphen Buch Henoch ist es sexuelle Lust, die den Sturz der Engel herbeigeführt hat. Gott hatte die Grigori, eine bestimmte Engelgruppe, damit beauftragt, den Erzengeln bei der Schaffung des Gartens Eden zu helfen. Auf die Erde herabgestiegen, verliebten sie sich jedoch in die Menschentöchter, verrieten ihnen himmlische Geheimnisse und zeugten mit ihnen sogar Kinder, das Riesengeschlecht der Nephilim. Darüber war Gott so erzürnt, dass er die Grigori aus dem Himmel verstieß, ihnen ihre Unsterblichkeit nahm und sie in Dämonen verwandelte. Die Sintflut sandte er nicht zuletzt, um das Geschlecht der Nephilim auszulöschen.

Diese Motive treten auch in gemischter Form auf, so zum Beispiel in John Miltons epischem Gedicht Paradise Lost. Dort rebellieren Satan und ein Drittel der Engel gegen Gott, nachdem dieser seinen Sohn als Herrscher eingesetzt hat. Satan und seine Verbündeten sind zu stolz, um sich der Herrschaft von Gottes Sohn unterzuordnen. Sie machen von ihrem freien Willen Gebrauch, verweigern Gott den Gehorsam und bereiten sich für einen Angriff vor. Daraufhin entbrennt ein drei Tage währender Kampf zwischen den gottestreuen Engeln und den Rebellen, an dessen Ende Gottes Sohn in Gottes Auftrag die ungehorsamen Engel aus dem Himmel vertreibt und sie in die Hölle stürzen lässt. Nach dem Fall rächt sich Satan, indem er die von Gott geliebten Menschen zum Essen der verbotenen Frucht vom Baum der Erkenntnis verführt.


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